Unter dem Titel „Nuits d'Été” präsentieren die fünf Musiker/innen ein sommerliches, vokal-instrumentales Programm mit Werken französischer Komponisten.
Als Gast wird die Pariser Mezzosopranistin Joanne Calmel unter anderem zwei Lieder aus
dem Zyklus „Les Nuits d'Été von Hector Berlioz nach Texten von Théophile Gautier singen, dessen eröffnende
Villanelle das Programm umrahmt.
Die exotisch gefärbten Chansons madécasses nach Prosagedichten des Frühromantikers Evariste-Désiré
de Parny stehen für den klanglich herben, quasi „enthäuteten” Spätstil Ravels, der sich - mit einfacheren
Mitteln - auch in seinem Klavierlied Ronsard à son âme widerspiegelt.
Als instrumentale Kontrapunkte sind den Liedern zwei kleiner besetzte Kammermusikwerke von Darius
Milhaud sowie das Eingangsstück aus Ravels Rapsodie espagnole, Prélude à la Nuit, gegenübergestellt.
Die Bearbeitungen der beiden Berlioz-Lieder und von Prélude à la Nuit hat der japanische Komponist
Takaaki Horiuchi speziell für dieses Programm im Auftrag des Ensembles geschrieben. Dafür danken wir
ihm herzlich.
Spieldauer ca. 55 Minuten
Gérard Pesson (geb. 1958) | Nocturnes en quatuor (1987) für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier | |
Olivier Messiaen (1908-1992) | Quatuor pour la fin du temps (1941) für Violine, Klarinette, Violoncello und Klavier |
"Ein gewaltiger Engel kam aus dem Himmel herab; er war von einer Wolke umhüllt, und der Regenbogen
stand über seinem Haupt. Und er erhob seine rechte Hand zum Himmel und schwor bei dem, der in alle
Ewigkeit lebt: Es wird keine Zeit mehr bleiben."
Inspiriert von dieser Passage aus dem 10. Kapitel der Offenbarung des Johannes, schrieb Olivier
Messiaen während seiner Gefangenschaft in einem Straf- und Arbeitslager in Görlitz sein achtsätziges
Quartett auf das Ende der Zeit, einen Hymnus an die Natur, an die Unsterblichkeit Jesu und die
Himmelfahrt des Menschen zu Gott.
Messiaens gewaltigem Quartett sind die sieben filigranen Nocturnes en quatuor (1987) von Gérard
Pesson als Präludium vorangestellt. Darin folgt der am Pariser Konservatorium von Betsy Jolas und Ivo
Malec ausgebildete Komponist einer Ästhetik der Stille, die "sich in das musikalische Material einritzt".
Seit 1988 widmet sich Pesson zunehmend dem Musiktheater. Seine jüngste Oper Pastorale wurde 2006
an der Stuttgarter Oper uraufgeführt.
Igor Strawinsky (1882-1971) | Theme with Variations, aus: Sonate für zwei Klaviere (1943-44) | |
Johann Jakob Froberger (1616-1667) | Ricercare Nr. 5 FbWV 405 (4st.) | |
Olivier Messiaen (1908-1992) | Thème et Variations (1932) pour violon et piano | |
Henry Purcell (1659-1695) | Fantazia upon one note Z 745 (5st.) | |
Mauricio Kagel (1931-2008) | Variaciones para cuarteto mixto (1951/52, rev. 1991), Fassung für Flöte, Klarinette, Violine und Violoncello | |
Maurice Ravel (1875-1937) | Passacaille, aus: Trio (1914) pour Piano, Violon et Violoncelle | |
Gilbert Amy (geb. 1936) | Variations (1956) pour flûte, clarinette, violoncelle et piano | |
Henri Dutilleux (geb. 1916) | Trois strophes sur le nom de Sacher (1976/1982) für Violoncello solo |
Variationen? Was ist nicht Variation? So ließe sich fragen angesichts eines elementaren Formprinzips, das nahezu allgegenwärtig ist und nicht nur einzelne Sätze oder ganze Werke zusammenhält, sondern auch in kürzeren formalen Einheiten, etwa zwischen den Phrasen eines Themas, Zusammenhang stiftet.
Aus einer unüberschaubaren Vielzahl verlockender Beispiele werden in diesem Programm acht Stücke von acht Komponisten aus dem 17. und 20. Jahrhundert gegenübergestellt, von denen drei (Froberger, Purcell, Strawinsky) in Bearbeitungen erklingen.
Die kleine Auswahl soll den Blick auf die Vielseitigkeit der kompositorischen Möglichkeiten lenken und reicht von der kontinuierlichen (tonalen und klanglichen) Umfärbung eines einzigen Tones (Purcell) über die alten Formen des (Variationen-) Ricercars (Froberger) und der Passacaglia (Ravel) bis zu den Solo-Variationen über ein soggetto cavato (Dutilleux).
Frank Michael (geb. 1943) | Schattenspiele op. 44 (1977) für Bassklarinette und präpariertes Klavier: Nr. 1 Prestissimo | |
Bela Bartok (1881 - 1945) | Allegro barbaro (1911) + | |
Frank Michael | Inanna op. 77 (1996) für Klarinette/Bassklarinette, Violoncello und Klavier | |
Bela Bartok | Aus: 14 Bagatellen op. 6 (1908) + Nr. 1 Molto sostenuto Nr. 2 Allegro giocoso Nr. 3 Andante Nr. 4 Grave | |
Frank Michael | Sechs Miniatueren op. 31/1 (1970) für Altflöte und Viola Con desidero, questionato - Passionato - Teneramente soave - Con desiderio, pressante - Allegro estatico - Adagio tranquillo | |
Bela Bartok | Aus: 14 Bagatellen op. 6 (1908) + Nr. 7 Allegretto molto capriccioso Nr. 12 Rubato Nr. 13 Lento funebre (Elle est morte) Nr. 14 Valse, Presto (Ma mie qui danse) | |
Frank Michael | Trio op. 58 (1958) in memoriam Sigrid Eppinger für Flöte, Violoncello und Klavier + Bearbeitungen |
Johannes Ockeghem (1450 - 1497) | D'ung aultre amer Bearbeitung für Altflöte, Klarinette und Violoncello | |
Magnus Lindberg (geb. 1958) | Quintetto dell' Estate (1979) für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier | |
Jose Maria Sanchez Verdu (geb. 1968) | Deploratio II (2001) für Flöte und Violoncello | |
Nicolas Bacri (geb. 1961) | Night Music op. 73 (2001) pour clarinette et violoncelle | |
Guillaume Connesson (geb. 1970) | Disco-Toccata (1994) pour clarinette et violoncelle | |
Josquin Desprez (1450 - 1521) | Tu solus qui facis mirabilia / D'un autre amer Bearbeitung für Altflöte, Klarinette, Violine und Violoncello | |
Boris Yoffe (geb. 1968) | Wanderers Nachtlied (2012) für Geige und Klarinette (eine Übersetzung) | |
Günter Bialas (1907 - 1995) | Drei Elegien (1978) für Flöte, Violine und Violoncello | |
Robert Schumann (1810 - 1856) | Nachtlied op. 96/1 (1850) Bearbeitung für Klarinette und Klavier |
Neues Projekt | Neues Projekt |
Neues Projekt | Neues Projekt |
Neues Projekt | Neues Projekt |
Neues Projekt | Neues Projekt |
"Unbroken Circle" Grazyna Bacewicz, Peter Maxwell Davies, Eckehard Kiem, Claude Vivier "personae" Iannis Xenakis, Johannes Schöllhorn, Mia Schmidt, Wolfgang Motz, Mark Barden, Frank Michael, Brian Ferneyhough "Backlash"Januar 2010 Hans Zender, Pierre Boulez, Thomas Müller, Elliott Carter, Alban Berg, Anton Webern, Elliott Carter "Kammermusik des 20. Jahrhunderts"Juli 2009 Elliott Carter, Igor Strawinsky, Leos Janacek, Bela Bartok, Mauricio Kagel "Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben"Januar/ Februar 2009 Luciano Berio, Igor Strawinsky, Lukas Foss, Darius Milhaud, Aaron Copland Debüt - Konzert28. April 2007 Pianohaus Lepthien, Freiburg |